Oberstufensportkurs Rudern am Schiller-Gymnasium Hameln



Seit Jahren erfreut sich der Oberstufensportkurs am Schiller-Gymnasium konstanter Beliebtheit: 16 Schülerinnen und Schüler nehmen pro Halbjahr daran teil. Aufgrund der Temperaturen (vor allen Dingen der Wassertemperaturen) findet der Unterricht jedoch immer nur von den Osterferien bis zu den Sommerferien bzw. von den Sommerferien bis zu den Herbstferien statt. Neben der motorischen Ausbildung im Boot mit dem Ziel Sicherheit und Handlungsfähigkeit im Einer und im Mannschaftsboot verlangt das Kerncurriculum Sport für die gymnasiale Oberstufe auch einen Kompetenzerwerb in den Bereichen Methodenkompetenz, Selbst- und Sachkompetenz. Diese sogenannten prozessbezogenen Kompetenzen kommen vor allem in selbstständigen Lernprozessen zum Tragen, wenn Schülerinnen und Schüler anhand von Bewegungsaufgaben experimentieren können um Problemlösungen zu finden. Dem steht allerdings die Sicherheit für Ruderer und Material entgegen, daher müssen die Lernarrangements so gewählt werden, dass Gefährdungen ausgeschlossen werden können und die Schülerinnen und Schüler dennoch Freiraum zum Experimentieren haben. Als Beispiel sei eine Unterrichtseinheit zum Thema Gleichgewichtsschulung im Skiff genannt: Angeleint bekommen die Schülerinnen und Schüler Bewegungsaufgaben wie „Lehne Dich mit dem Oberkörper nach links!“ oder „Nimm einen Skullgriff deutlich höher als den anderen!“, um nahe des Anlegers und mit der Sicherheit, im Falle einer Kenterung sowohl Ruderer als auch Boot schnell an Land zu bringen, zu erproben, wann das Skiff stabil im Wasser liegt. In den Fun-Booten ist das Gleichgewicht meist nicht problematisch und die Boote sind sehr robust, so dass in dieser Bootsklasse überwiegend selbstständig die Ruderbewegung erprobt werden kann. Der Bewegungsrhythmus kann gut im Gig-Doppelvierer erarbeitet werden, wenn die Aufgabe lautet: „Rudert absolut synchron und möglichst ökonomisch!“ Bei großen Gruppen ist es erforderlich, dass zeitgleich immer mehrere Bootsklassen auf dem Wasser sind und alle Schülerinnen und Schüler gleichermaßen arbeiten können. Nur eine kleine Gruppe verbleibt zum Landdienst am Anleger. Nicht zuletzt aus diesem Grund findet von Anfang an eine Ausbildung in allen Skull-Bootsklassen statt. Neben der Beherrschung der Rudertechnik gehören auch die Rudermanöver (Rückwärts Rudern, Wende, Stoppen, An-/ Ablegen), Materialkunde-Kenntnisse, Kenntnisse zum sachgerechten Umgang mit dem Bootsmaterial beim Einsetzen / Ausheben der Boote sowie das Steuern von Gig-Booten und die Ruderkommandos zu den Ausbildungsinhalten. Es muss also in kurzer Zeit ziemlich viel erlernt werden! Am Ende des Kurses müssen die Schülerinnen und Schüler eine Ruderprüfung ablegen, in der sie Sicherheit und Handlungsfähigkeit im Einer nachweisen sollen. Dabei steht den Schülerinnen und Schülern frei, ob sie die Prüfung im lagestabilen Fun-Boot oder im Skiff absolvieren wollen. Die meisten entscheiden sich jedoch für das Skiff! Abschluss des Kurses ist entweder die Teilnahme an der Klütregatta des RV Weser im Gig-Doppelvierer-Rennen der Schulen, das das Schiller-Gymnasium in den letzten beiden Jahren für sich entscheiden konnte. Im Sommerhalbjahr findet stattdessen eine dreitägige Wanderfahrt statt, zuletzt auf der Weser von Beverungen bis Hameln.
Einzelne Schülerinnen und Schüler des Oberstufenkurses legen ihre Praxisprüfung im Sportabitur im Rudern ab. Sie müssen einen Dreikampf oder wahlweise einen Vierkampf ablegen, bestehend aus 500m Zeitfahren im Skiff, 2000m Zeitfahren im Skiff, einer Technik-Überprüfung im Skiff sowie wahlweise 10min Ergo-Zeitfahren. Dabei sind die Bewertungskriterien vom Kultusministerium vorgegeben. Die meisten Vereinsruderer erreichen sehr gute Ergebnisse, Schülerinnen und Schüler, die im Oberstufensportkurs neu mit der Sportart begonnen haben, trainieren oft intensiv im Rahmen der Schul-AG und beim mittwochs-Training bei Kay Goette und kommen meist zu guten Ergebnissen.
M. Sprang


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