Bericht über eine Wanderfahrt in Hamburger Gewässern

26. – 28. Juli 2019

Teilnehmer: Christian Hesse, Dietrich Peter, Georg Streichert, Maximilian Meißchner, Ewald Uhlemann, Dirk Rissiek, Christian Fiebrand, Dieter v. Olnhausen, Rüdiger Hauffe, Joachim Overmann (RCB)
 
Wanderrudern ist eine eher eindimensionale Angelegenheit: Man fährt, von milder Strömung  flussabwärts getrieben, von Ort A nach Ort B. So war es bisher und so wird es vermutlich bleiben.

Nicht so bei der zweiten Wanderfahrt dieses Jahres. In Hamburger Gewässern erfuhren wir völlig neue Dimensionen: Flussauf und –ab, mit und gegen den Strom/Tide, in alle Himmelsrichtungen, derselbe Start- und Endpunkt. Und das alles in 1 ½ Tagen!

Am Freitag, 26.7. trafen sich (noch) voller Tatendrang 9 RCer im Hotel ‚Engel‘ – hübsches Haus, gutes Essen, viel (Münchner(!)-Weißbier. Feiner Abend mit alten Freunden.

Samstag ging’s los, bereits rudermäßig gekleidet zum eigentlichen Start, dem Ruderclub Bergedorf, RCB. (Dieser ehrwürdige Club hat einen Olympiasieger und einen Weltmeister im Deutschlandachter hervorgebracht, das stimuliert!) Hier übernahmen wir zwei geräumige DGig-Doppelvierer mit viel Platz für Gepäck und Getränke, feine Boote. Aber schwer und mit erheblicher Wasserverdrängung, wie wir am Ende des Rudertages spürten.

Zu uns stieß Joachim, ein freundlicher Ruderkamerad des RCB, der uns kenntnisreich die Sehenswürdigkeiten der Strecke erläuterte und dabei auch noch die Luft zum kräftigen Rudern hatte. Er führte übrigens ein neues Kommando ein: “In die Auslage“. Nützlich, sollte bei der nächsten Hauptversammlung in den RC – Kommando - Kanon eingefügt werden. Anstatt ‚Nu mal los‘ oder ‚Pack ma’s‘ oder ähnlich schlampige Ansagen.

Los ging’s auf der ‚Dove Elbe‘ – so heißt dieser Abschnitt tatsächlich! Ab hier hat der Verfasser die Übersicht über die weitere Reise verloren. Ich verweise auf Christians ausführlichen ‚Fahrplan‘ und Kartenmaterial, da steht alles drin. Es ging nach der Schleuse in Tatenberg abwärts in die Norderelbe, dann in den Zollkanal längs der Speicherstadt, durch alte und neue Hafenanlagen, wir bewunderten aus der Froschperspektive die ‚Elfie‘. Nach der Pause im Sportboothafen bescherte uns die Elbquerung in den Reiherstieg hinein unangenehm kabbeliges Wasser Der Schlenker über die Außen/Binnenalster wurde geknickt. Es fand hier der Schwimmwettbewerb einer Triathlon-Meisterschaft statt und außerdem hieß es, das Wasser sei durch Blaualgen verseucht. Das hätte uns wohl nicht gestört. Ausschlaggebend war eher, dass uns ein mulmiges Gefühl angesichts der bereits geruderten und noch vor uns liegenden Strecke beschlich.

Das bestätigte sich dann auch: Die letzten Kilometer auf der Süderelbe gingen gegen Strömung und Wind – heftig, heftig!! Allgemeine Erleichterung als wir beim ‚Ruderclub Süderelbe‘ in Harburg die Boote an Land bringen konnten. Schöne Anlage, tolle Boote, dto. Bootshaus; sehr freundliche Menschen, die uns sogar zum Harburger Bahnhof kutschierten. 

Die Rückfahrt zum Hotel in öffentlichen Verkehrsmitteln war wieder einmal eine Übung in unserem ‚Wolf-Ziege–Kohlkopf‘ Spiel. Aber irgendwann waren alle da und wir genossen Schollen und – erstaunlich wenig – Bier. Der Tag hatte es in sich.

Der 2. Tag war touristisch und sportlich nicht ganz so anspruchsvoll wie der gestrige. Es ging via Süderelbe mit Tidenunterstützung elbaufwärts (!) und wieder in die ‚Dove Elbe‘ zurück zum Bergedorfer RC. Schöne ländliche Szenerie, hohe Deiche, über die man die Giebel der dahinterliegenden Villen bewundern konnte. Auch viele badende, paddelnde Menschen, das Wetter spielte ja wunderbar mit. Eine sehr angenehme Ruderei, im anderen Boot nun ‚mit Loch‘, da Joachim uns verlassen hatte. Die verbliebenen drei ruderten aber beeindruckend! Erstaunlicherweise sahen wir in den zwei Tagen außer uns kein einziges Ruderboot auf der Strecke und das bei tollem Bootsmaterial, idealem Wetter, Ferienzeit. Warum??

Und schließlich Ende des Törns beim RCB, Rückgabe der Boote und sogar ein Bad im Fluss.

Allgemeiner Abschied, bei dem wir uns versichern konnten, was für tolle Ruderer wir doch sind. Sind wir ja auch!

Ein großes Kompliment an Christian Hesse: Er hat alles wunderbar organisiert, seine Verbindungen zu den örtliche Ruderclubs genutzt, die Routenplanung ausgearbeitet und wie es so schön und richtig heißt: ‘Den Laden zusammen gehalten‘. So etwas macht viel Mühe und kostet Zeit – Herzlichen Dank, lieber Christian!

Rüdiger Hauffe 
Sektion Oberbayern des RCGH














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